Corona beflügelt Betrüger: Versicherungsbetrug – kein Kavaliersdelikt
Die deutschen Versicherer befürchten, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu mehr Betrugsversuchen führen. Sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich zeige sich diese Entwicklung.
Beispiele für betrugsverdächtige Schäden sind angebliche Einbrüche, bei denen zum Beispiel Saisonware gestohlen worden sein soll, die offenbar nicht habe verkauft werden können. Ein anderes Muster sind gemeldete Schäden an neuen elektronischen Geräten wie beispielsweise Fernsehern. Hintergrund ist hier die Problematik, dass die Käufer der gerne kreditfinanzierten Geräte die Raten nicht mehr aufbringen können. Finanzielle Notlagen oder Engpässe, etwa ausgelöst durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit, können zu „Gelegenheitsbetrug“ verleiten.
Ihr kriminelles Verhalten erleichtern Betrügern Internet und Digitalisierung. Beides zieht neue Betrugsformen nach sich, weil sie die Informationsbeschaffung für die Täter vereinfachen. Mit wenigen Klicks lassen sich in Internetforen z. B. Informationen dazu finden, wie eine Schadenmeldung so glaubhaft formuliert werden kann, dass das vermeintliche Missgeschick von einer Versicherung tatsächlich bezahlt wird.
Branchenschätzungen zufolge entsteht den Versicherern in der Schaden- und Unfallversicherung durch Versicherungsbetrug ein Minus von rund fünf Milliarden Euro im Jahr. Die Unternehmen gehen davon aus, dass jede zehnte Schadenmeldung dubios ist.
Allerdings bauen die Versicherer ihre Möglichkeiten der Betrugsabwehr konsequent aus. Sowohl technisch als auch personell werden Anpassungen vorgenommen. Neue Techniken, wie beispielsweise die Bildforensik, gewinnen an Bedeutung.
Quelle: Medieninformation des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) vom 27.08.2020.
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