Teure Leitungswasserschäden - jeder Tropfen zählt
Eine aktuelle Auswertung der Leistungsstatistik der deutschen Wohngebäudeversicherer zeigt, welchen immensen Schaden z. B. geplatzte Leitungswasserrohre hervorrufen können. 2019 war das bislang teuerste Jahr für die Versicherer.
Im Jahr 2019 zählten die Wohngebäudeversicherer deutschlandweit rund 1,1 Millionen Leitungswasserschäden. Die Kosten summierten sich auf 3,1 Milliarden Euro. Die Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) zeigen, dass sich der Schadendurchschnitt um knapp sieben Prozent auf 2.881 Euro erhöhte. Hinzu kommen 280 Millionen Euro Schäden in der Hausratversicherung.
Die Ergebnisse weisen zudem regionale Unterschiede aus, ein deutliches West-Ost-Gefälle ist erkennbar. „Spitzenreiter“ mit dem höchsten Indexwert für Leitungswasserschäden war die Kölner Innen- und Südstadt. Der Index liegt hier mit 204 mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (100). In allen Stadt- und Landkreisen in Ostdeutschland hingegen lag der Index unter dem Bundesdurchschnitt von 100. Am besten schnitt der brandenburgische Landkreis Oberspreewald-Lausitz mit einem Indexwert von 40 ab, gefolgt von den Brandenburger Landkreisen Spree-Neiße und Elbe-Elster mit Indexwerten von jeweils 45. Eine Ursache für das West-Ost-Gefälle dürften die nach der Wiedervereinigung umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden sein.
Meistens sind Fehler, die bei Installation und Montage von Rohrleitungen passieren, für die Schäden verantwortlich. Mangelhafte Rohrverbindungen und kaputte oder falsche Dichtungen dürften ursächlich für jeden vierten Schaden sein.
Zur Berechnung des Schadenindex: Für den Schadenindex hat der GDV die Leitungswasserschäden pro Landkreis ermittelt. Grundlage ist der Schadensatz, also das Verhältnis des Schadenaufwandes zur Versicherungssumme. Für größere Städte berechneten die GDV-Statistiker den für Versicherer unverbindlichen Index mit Hilfe der Postleitzahl noch feiner. Datenbasis sind die Leitungswasserschäden der Jahre 2006-2015. Der Schadenindex schwankt selbst in Städten und zwischen benachbarten Kreisen zum Teil deutlich.
Quelle: Medieninformation des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) vom 17. November 2020.
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